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Neue Version 2.5 von ZEN 2 Starter und Core – ZEISS Service DVD 74 und 75

Es gibt zwei neue Mikroskopkamera-Service-DVDs von Zeiss,

  • die Service DVD Nr. 74 mit der neuesten Version 2.5 von ZEN 2 Starter und Core, die damit die DVD Nr. 73 ablöst;
  • und die Service DVD Nr. 75 mit der neuen Version 2.5 von ZEN light und Blue, die damit die DVD Nr. 71 ablöst.

Es wurden in beiden Anwendungen die Unterstützung für neue Mikroskophardware integriert, deshalb gibt es das Programm MTB (in dem die Mikroskophardware konfiguriert wird) nun in der Version 2.9.0.14 auf beiden DVDs.

Für Zen 2 Core gibt es eine ganze Reihe neuer Module, die meisten Veränderungen betreffen aber nur die Vollversion oder einzelne Module. Es folgt aber dennoch eine genauere Auflistung mit den Änderungen, es hat sich nämlich einiges getan. Die Einzelnen Module verweisen zu den jeweiligen Artikeln in unserem Onlineshop, dort gibt es auch Screenshots zu fast allen Modulen und ggf. eine noch ausführlichere Beschreibung.

 

Neue Module:

  • Modul Gusseisenanalyse
    • prozentuale Form- und Größenverteilung
    • Manuelle Neuzuordnung von Phasen
    • EN ISO 945-1: 2008 + Cor. 1: 2010

  

 

  • Modul QUAL Data Export
    • eine Oberfläche zur Erstellung von Messergebnisdateien in standardisiertem Format.
    • Übertragung von Messwerten an Datenbanken wie z.B. ZEISS PiWEB oder Q-Stat
    • Erstellung und Export von Dokumenten als Dateien mit der Endung  .dfg, .dfd oder .dfx

 

 

  • Modul Korngrößenanalyse
    • erfüllt folgende Normen
      • DIN EN ISO 643:2012
      • ASTM E 112-13 Plate I – IV
      • ASTM E 1382-97
      • GB/T 6394 2002 Plate I – IV
    • 3 Messmethoden:
      • Planimetrisch: automatische Rekonstruktion der Korngrenzen
      • Abschnitt: halbautomatische Messung mit Sehnen
      • Vergleich: manuelle Messung mit Vergleichsdiagrammen (wall charts)

 

  • Modul Multiphase Analysis
    • Analyse von Schwarzweiß und Farbbildern
    • Porositätsmessung
    • Korngrößenverteilung in bis zu 32 Phasen
    • Auswahl von Messparametern:
      • Bereich,
      • Fläche, Äquivalenzdurchmesser, Maximaldurchmesser
      • Umfang, Rundheit, elliptische Achsen A und B
      • Farbe, Grauwert

 

 

 

  • Modul LM-EM Correlative Miscroscopy Materials
    • nur für Korrelative Mikroskopie

 

  • Modul GxP
    • zur Umsetzung von Prüfprotokollen und Freigabeverfahren.
      • Zertifikatsprüfung
      • Mit einfacher oder doppelter Signatur (unterschiedlicher Benutzer) möglich
      • Audit Trail kann bei den Jobergebnissen gestartet werden.
      • Der Anwender kann gezwungen werden den Job weiter auszuführen und abzuspeichern (‚Schritt zurück‘ oder ‚Job abbrechen‘ sind nicht verfügbar)
      • Ergebnisse müssen vom Anwender signiert werden
      • digitale Signaturen für Leiter
      • Signaturen und Dateien überpüfen
      • Leiter können Job-Vorlagen für einzelne Anwender freischalten

 

  • Modul Richtreihenvergleich (Comparative Diagrams)
    • bietet folgende Funktionen:
      • Bildquelle: live mode, gespeicherte Daten.
      • Vergleich von 1, 2, 4 oder 8 Vergleichsdiagrammen in einer Ansicht
      • Überlagerung von Bildun und Diagramm möglich
      • Speichern und verwalten von Bildern und Datentabellen im Archiv, für Dokumentationszwecke
      • Benutzerdefinierte Diagramme
    • erstellt VergleichsDiagramme nach folgenden Normen
      • Grains:
        • DIN EN ISO 643:2012
        • ASTM E 112-13 Plate I – IV
        • GB/T 6394 2002 Plate I – IV
      • Graphite
        • EN ISO 945-1: 2008 + Cor. 1: 2010
      • Non-metallic inclusions (NMI)
        • ISO 4967 2013
        • GB-10561
        • EN 10247 2007
        • ASTM E 45 2013
        • DIN 50602 1987

 

  • Modul Onlinemessen, (verfügbar für die Starter-Version ebenso wie die Vollversion) ermöglicht die Nutzung von Messfunktionen im Livebild

 

 

Änderungen, die die kostenlose Starter-Version und die Vollversion betreffen:

  • Die Darstellung bei sehr hohen Bildschirmauflösungen erfolgt nun ohne Fehler.
  • Die Erstellung von Formularen und Berichten wurde verbessert
    • Leider ist der Formulargestalter aber weiterhin nur für sehr sehr simple Formularstrukturen ohne graphische Gestaltung sinnvoll einsetzbar.
  • Das Aufnahmen von Bildern ist nun auch per Hotkey F2 möglich
  • es gibt eine Option die festlegt, ob das Livebild der Kamera nach dem Aufnahmen eines Bildes automatisch weiterläuft oder nicht.
  • bei der Werkbank ‚Bildbearbeitung‘ gibt es nun eine Vorschaufunktion.
  • Bei den Messwerkzeugen kann nun ausgewählt werden, ob das Werkzeug nach Durchführung einer Messung weiter ausgewählt bleibt oder nicht.
  • Das Standard-Dateiformat in dem ein Bericht gespeichert wird, kann nun in den Archivoptionen festgelegt werden.

 

 

Änderungen, die nur die Vollversion oder einzelne Module betreffen:

  • Die Erstellung von Job-Templates wurde erweitert und verbessert, unter anderem lassen sich Aufgaben nun in „Schleifen“ und „Gruppen“ gruppieren:

 

  • außerdem wurde die Job-Aufgabe ‚Validation / Eingabebilder prüfen‘ hinzugefügt.

 

  • Die Benutzeroberfläche der Vorlagenverwaltung wurde übersichtlicher gestaltet.

 

  • Benutzerkonten können nun mit einem Profilbild ausgestattet werden.

 

  • Modul Bildanalyse: Neue Funktionen, u.A. Speichern und Laden von Bildanalyseeinstellungen in einer Datei
    • Klassen
      • Handhabung der Klassen wurde vereinfacht
      • Button ‚Unterklasse‘ erstellt eine neue Klasse innerhalt der ausgewählten Klasse.
    • Messrahmen
      • Farbauswahl
      • Option um den Messrahmen auf analysierten Bildern anzuzeigen.
    • Automatische Segmentierung
      • zusätzliche Segmentierungsmethode: Dynamic thresholding
      • Additional Binary preprocessing functions: Open, Close, Erode, Dilate
    • Regionenfilter
    • Interaktive Segmentierung
      • Erneute Anwendung des Regionenfilters nach der Segmentierung
    • Features Setup
      • Funktionen aller Regionen als eigene Bereiche
      • Farbauswahl für alle Regionen
      • Farbauswahl für Annotationen
    • Messdaten
      • Farbauswahl und Auswahl der Liniendicke für die Highlight-Box

 

 

 

Meta-Bilddaten – Mini-Berichte ohne Aufwand

Und zum Abschluss all dieser Änderungen wollen wir noch auf eine Funktion in Zen 2 Starter hinweisen, die gar nicht neu dazugekommen ist, aber oft übersehen wird: Das Speichern von Metabilddaten im Bild selbst. So lässt sich eine Art simpler Bericht mit jedem Bild erstellen, ohne dass dies zusätzlichen Aufwand erzeugt.

Der Tab „Bilddaten“ befindet sich  unter dem Kamerabild neben dem Tab „Anzeige“ und ist im Livebild nicht zu sehen, nur bei einer Aufnahme. Hier werden ausgewählte Metadaten zum Bild angezeigt und ein Eingabefeld für einen Kommentartext. Dieser Tab ist nun seit der der aktuellen Version standardmäßig aktiviert und muss nicht mehr erst über die Optionen eingeschaltet werden (Konfiguration > Allgemein Optionen > Dokumente > Bilddatenleiste anzeigen)

Damit lässt sich der eine oder andere simple Bericht ganz ohne weiteren Aufwand erstellen, indem die relevanten Metadaten beim Speichern auf bzw. unter dem Bild eingeblendet werden: alles was dafür notwendig ist, ist es die Anwender- bzw. Firmendaten in den allgemeinen Optionen im Tab „Benutzer“ einzutragen und im Tab „Dokumente“ festzulegen welche Optionalen Daten zu jeder Aufnahme angezeigt werden soll.

 

Die Auswahl der möglichen Metadaten umfasst noch mehr, als auf dem obigen Screenshot zu sehen ist, alle weiteren Angaben beziehen sich allerdings auf komplexere Mikroskopsysteme, die für die Lichtmikroskopie nicht relevant sind. Außerdem sei erwähnt, dass einige Optionen nur mit der Vollversion von ZEN und oder codierter Mikroskophardware sinnvoll sind.

So vorbereitet können Sie nun bei jeder Bildaufnahme den Bilddaten-Kommentartext eintippen und mit einem Häkchen in der Checkbox „Burn-in Data zone“ beim Speichern der Aufnahme gelangen Sie zu folgendem Ergebnis in der gespeicherten Bilddatei:

 

plCapture – Videoaufnahmen und Komprimierung mit einer Dokucam

Um mit Ihrer Dokucam ein Video aufzuzeichnen müssen Sie die Anwendung plCapture verwenden und ein paar Einstellungen berücksichtigen, die entscheiden, wie gut die aufnahme aussehen und wieviel Speicherplatz sie auf der Festplatte belegen wird.

 

Alle Buttons und Einstellungen zur Videoaufnahme befinden sich in einer Symbolleiste.  Diese rufen Sie auf indem Sie im Menü ‚Ansicht‘ unter ‚Symbolleisten‘ die Symbolleiste ‚Videoaufnahmen‘ aktivieren, oder über die Tastatur mit Strg+3

 

In der neuen Symbolleiste gibt es den Button „Aufnahme-Steuerung“ der das Fenster ‚Videodatei aufnehmen‘ öffnet:

Bei einem Klick auf das Zahnradsymbol unter ‚Codec‘ erscheint ein weiteres Fenster.

Hier können Sie den Codec auswählen, der verwendet wird um die aufgenommenen Bilddaten als Video zu komprimieren und abzuspeichern. Welche Codecs in dieser Auflistung zu finden sind hängt davon ab, welche Windows-Videocodecs sie installiert haben.

Der Button ‚Eigenschaften‘ rechts davon öffnet die Einstellungen des ausgewählten Codecs, die Einstellungen der einzelnen Codecs unterscheiden sich teilweise stark voneinander.

 

 

 

Microsoft RLE

Vorteile: bereits installiert, keine Konfiguration

Nachteile: große Dateien, keine Konfiguration

Einfach die Option ‚Unkomprimiert‘ zu wählen liefert normalerweise keine guten Ergebnisse, selbst wenn die Dateigröße für Sie keine Rolle spielt. Die einfachste Konfiguration für beinahe unkomprimierte Videos ist der Codec „Microsoft RLE“; dieser bietet auch keine weiteren Einstellungen, sorgt aber doch zumindest für eine minimale Komprimierung.

 

 

 

DV-Codec

Vorteile: flüssiges Livebild, bereits installiert

Nachteile: geringe Maximalauflösung, große Dateien, Dateigröße/Komprimierung fest

Der einfachste Kompromiss zwischen Dateigröße und Bildqualität stellt hier der DV-Codec dar. Dieser sollte auf jedem Windows-Rechner ohne weitere Installation zur Verfügung stehen. Leider ist die höchstmögliche Auflösung hier 720×576 Pixel und mangels effizienter Komprimierung würden höhere Auflösungen auch zu noch viel größeren Dateien führen.

Als Videoformat sollten Sie für eine Auflösung von 720×576 Pixeln PAL wählen (NTSC ergibt 720×480), abgesehen von der Auflösung ist die Auswahl aber unwichtig, die Optionen unterscheiden sich lediglich durch 4:1:1 Farbunterabtastung bei NTSC und 4:2:0 bei PAL, welche nicht wirklich zu einem wahrnehmbaren Unterschied führen wird, in beiden Fällen werden nur für jeden 4. Pixel die Farbinformationen gespeichert.

Leider sind mit diesem DV-Codec keine höheren Auflösungen oder eine bessere Komprimierung möglich, im Gegensatz zu vielen der anderen kostenlos verfügbaren Codecs sorgt dieser aber für ein flüssiges Livebild auch während der Aufzeichnung.

 

 

 

MJPEG

Vorteile: bereits installiert, einfache Konfiguration, Dateigröße/Komprimierung anpassbar

Nachteile: kein flüssiges Livebild

Wenn ein flüssiges Livebild am Bildschirm während der Aufnahme nicht wichtig ist, lassen sich auch mit dem bereits installierten MJPEG-Codec schöne Ergebnisse erzielen, mit einem einfachen Regler in den Codec-Eigenschaften können Sie die Dateigröße / Komprimierung anpassen, weitere Optionen gibt es nicht.

 

 

 

LeadTools Multimedia DirectShow & Media Foundation Codecs

Vorteile: flüssiges Livebild, Dateigröße/Komprimierung anpassbar

Nachteile: muss installiert werden, komplexe Konfiguration

Wer etwas experimentierfreudiger ist, sollte sich mit den Codecs von Leadtools beschäftigen. Hier gibt es gleich ein ganzes Paket Codecs, jeweils mit eigenen Optionen.

Besonders hervorheben möchten wir zwei Codecs dieses Pakets, zum einen den ‚LEAD H264 Encoder‘ und zum Andern den ‚LEAD MPEG4 Encoder‘, die sich beide über eine Qualitätseinstellung oder auch über eine Zieldatenrate sehr gut konfigurieren lassen:

LEAD H264 Encoder

LEAD H264 Encoder

LEAD MPEG4 Encoder

LEAD MPEG4 Encoder

 

 

picvideo m-jpeg codec

Vorteile: flüssiges Livebild, Dateigröße/Komprimierung anpassbar

Nachteile: kostenpflichtig

Ein weiterer Codec, der auch die Eigenschaft besitzt, während des Aufzeichnens ein flüssiges Livebild zu zeigen, aber eine bessere Komprimierungsrate und mehr Einstellungen als der DV-Codec ermöglicht, ist der picvideo m-jpeg codec von accusoft. Dieser Codec ist kostenpflichtig, liefert aber sehr zuverlässige Ergebnisse und lässt sich auch sehr einfach konfigurieren:

Konfiguration des 'picvideo m-jpeg codec'

Der Schieberegler links stellt Helligkeits- und Farbqualität ein, auf Stufe 7-9 ergibt sich eine guter Kompromiss zwischen Dateigröße und Bildqualität.

Die Subsampling-Einstellung (Unterabtastung) gibt an wie stark die Farbinformationen komprimiert werden sollen: 1:1:1 ist verlustfrei, bei 4:2:2 werden nur für jeden 2. Pixel auch Farbinformationen gespeichert und bei 4:2:0 nur noch für jeden 4.

Kamerasoftware: Mikroskopielivestream mit OBS Studio – Open Broadcaster Software Studio

Der Funktionsumfang moderner Kameras ist beachtlich, um diese Möglichkeiten auch ausschöpfen zu können bedarf es allerdings der passenden Benutzeroberfläche.  Bei Systemkameras mit Wechselobjektiv liegt das Augenmerk natürlich auf dem Menü und den Knöpfen am Gerät selbst, die Möglichkeit eine Kamera fernzusteuern wurde abgesehen von einem Fernauslöser, lange Zeit ignoriert. Im Zeitalter von Smartphones und Kameras mit WLAN ist das Thema neu wiederbelebt worden, doch meist entsprechen die Fernsteuerungsanwendungen eher einem Fernauslöser als einer vollwertigen Steuerung aller Einstellungen der Kamera.

Auch bei den meisten Mikroskop- und Industrie-Kameras ist man erstmal auf die Software des Herstellers angewiesen – je nach Anwendung gibt es aber auch oft noch weitere Möglichkeiten: viele Industriekamerasysteme liefern über eine USB-Verbindung in einer Windows-Umgebung nämlich ein DirectShow-Videosignal, das von vielen Anwendungen – nicht nur der Herstellereigenen – verarbeitet werden kann. Fast alle Streaming- und Videoschnittprogramme für Windows bieten die Möglichkeit eine DirectShow-Videoquelle einzubinden.

 

obsproject.com

obsproject.com

Mikroskopkameras, DirectShow und eine etwas andere Art des Videoschnitts 

Auch unsere eigenen Dokucam Mikroskopkameras übertragen ein DirectShow-Videosignal.

Mit OBS Studio lassen sich DirectShow-Videoquellen sehr leicht einbinden und zum Erstellen und Verwalten eines Livevideostreams verwenden; dazu bietet die Software die Möglichkeiten, verschiedene Bild-, Video- und Tonquellen zu einem Livestream zu mischen, bzw. genauso auch wiederum als Video in Form einer Datei auf der Festplatte aufzuzeichnen.

So können Sie damit beispielsweise Live Mikroskopien und die Liveaufnahmen der Mikroskopkamera zusammen mit dem Bild und Ton ihrer Webcam oder eines Mikrofons, streamen. Oder soll der Ton seperat aufgezeichnet sein? Mit einer Logoeinblendung in der Ecke, oder zwischendurch ein bereits aufgezeichnetes Video oder Standbild einblenden? Oder doch auch mal ein Browserfenster oder gleich den ganzen Desktop einblenden?

Auch wenn die meisten Mikroskoparbeiten eher selten als Livestreamen ausgestrahlt werden zeigt dieses Programm eine Fülle an Möglichkeiten zur Verarbeitung verschiedener Quellen abseits der klassischen Videoschnitts und ermöglicht dennoch die Erstellung eines Videos, das ganz klassisch weiterverarbeitet werden kann.

 

OBS Studio für die P+L Dokucam konfigurieren

Am Beispiel einer P+L Dokucam erklären wir die Funktionsweise und Einstellungen der in OBS Studio ():

Nach Download und Installation und dem Start des Programms starten wir mit unserer ersten Szene, zu der wir Medienquellen hinzufügen müssen, um diese benutzen zu können. Im Bereich „Quellen“ klicken wir auf das Menü mit dem Plus-Symbol und wählen im erscheinenden Menü „Videoaufnahmegerät“. Im neu erscheinenden Dialog wählen wir „Neu erstellen“ und vergeben einen Namen für die noch nicht eingebundene Mikroskopkamera. Nach der Bestätigung dieses Dialogs erscheint ein weiterer in dem wir die Kamera selbst sowie ihre Videoeinstellungen auswählen können.

In unserem Beispiel haben wir eine Dokucam Dunkelfeld, diese wird als Gerät „USB39 WUX74 F“ erkannt. Hinter dem Button „Video konfigurieren“ verbergen sich die Kameraeinstellungen, die leider nicht so komfortable wie in PLCapture sind. Die Voreinstellung ist, dass die Verstärkung des Signals automatisch reguliert wird, was einer automatischen Anpassung der Belichtungszeit entspricht. Für eine manuell eingestellte Belichtung deaktivieren Sie bitte die Checkbox „Autom.“ für die Verstärkung sowie Belichtung und wählen diese Werte manuell.

Außerdem müssen wir für ein Farbbild bei der Option „Auflösung/FPS Typ“ die Auswahl „benutzerdefiniert“ nehmen und als Videoformat „XRGB“ wählen. Nach der Bestätigung dieser Optionen sollte das Livebild der Mikroskopkamera auf der linken Seite in OBS Studio in eniem roten Rahmen zu sehen sein. Mit Hilfe der Rahmens können Sie das Kamerabild innerhalb des Streambildes verschieben und skalieren.

Nachdem Sie in den allgemeinen Programmeinstellungen (Datei-Menü > Einstellungen) ein Streamingziel festgelegt haben, starten Sie ihren Livestream mit dem Button „Streaming starten“. OBS Studio unterstützt neben dem Streamen auf einen eigenen Server auch das Streamen direkt an diverse bekannte und unbekannte Plattformen, die man nur in den Stream-Einstellungen aus einer Liste auswählen muss und mit dem passenden Streamschlüssel wird gesendet. Die Aufnahme in eine Datei erfolgt mit dem Button „Aufnahme starten“. Wo und in welchem Format das Video gespeichert wird, wird in den Einstellungen unter „Ausgabe“ festgelegt.

Für weitere Anleitungen und Tipps zu OBS Studio empfiehlt sich diese Kurzanleitung und ebenso ein Blick ins offizielle Forum. Besonders die Filter, mit deren Hilfe man einzelne Szenen manipulieren kann eröffnen vielfältige Möglichkeiten und auch der automatische Szenenwechsler ist ein sehr hilfreiches Werkzeug.

 

Neue Mikroskopkamera von Zeiss: Axiocam 305 color

Die Axiocam-Reihe wird um eine weitere 5 Megapixel Kamera mit USB3-Anschluß erweitert.  Der 2/3″ CMOS-Sensor mit global shutter schafft beachtliche 36 Bilder pro Sekunde bei der vollen Auflösung von 2465 x 2056 Pixeln.

Mit einer Digitaliserung von 12 Bit und einer vergleichsweise hohen Bidwiderholrate hebt sie sich damit vor allem von der Axiocam 105 color ab, deren Qualität für viele Mikroskopanwendungen bereits ausreicht. Angekündigt wurde die neue Kamera als Nachfolger der ICc5 mit CCD-Chip und lange Zeit waren CCD-Chips besonders für lichtschwache Anwendungen und bei großem Dynamikumfang, allen voran die Fluoreszenzmikroskopie, kaum zu schlagen. Durch die Fortschritte, die CMOS-Sensoren in den letzten Jahren allerdings gemacht haben, brauchen sich diese im direkten Vergleich mit CCD-Chips nicht mehr verstecken.

105 colorICc5305 color
AnschlußUSB 3.0Firewire BUSB 3.0
SensortypCMOSCCDCMOS
Sensorgröße7.1mm (1/2,5″)11.1mm (2/3″)11.1mm (2/3″)
Auflösung2560 x 19202452 x 20562465 x 2056
Pixelanzahl4,91MP5,04MP5,07 MP
Pixelgröße2,2 µm3.45 µm3.45 µm
Digitalisierung8 bit8 / 12 bit8 / 12 bit
Belichtungszeit0,1ms – 2s1ms – 4 s0,1ms – 4 s
Bildwiederholrate15 fps9 fps36 fps
KühlungTemperaturstabil bis 30°C Umgebungstemp.
Analoge Verstärkungbis zu 5xbis zu 16x
Binningbis zu 4×4bis zu 5×5
diese Kamera in unserem Onlineshopdiese Kamera in unserem Onlineshopdiese Kamera in unserem Onlineshop

Die technischen Daten sehen vielversprechend aus, leider konnten wir die neue Kamera bisher aber noch nicht eigenhändig testen. Auf der Softwareseite gibt es vorerst keine Überraschungen: mit Zen 2 (starter/core) und auch Zen (Blue/light) in allen Varianten funktioniert die Kamera, die Kompatibiltät zu Axiovision ist leider noch nicht bestätigt.

Außerdem fehlt für ein Qualitätsurteil auch noch der offizielle Listenpreis. Als Nachfolger der Axiocam ICc5 dürfen wir aber davon ausgehen, dass sich die neue Axiocam 305 in einem ähnlichen Preisbereich bewegen wird.

Je nach gewünschtem Bildausschnitt empfiehlt sich für die Verwendung des 2/3″-Sensors der Axiocam 305 mit allen Zeiss-Mikroskopen / Vergrößerungen ein Trinokular-Adapter mit dem Faktor 0,5-fach bis 1,0.fach.

 

Empfindlcihkeitsspektrum Axiocam 305 color

Empfindlichkeitsspektrum Axiocam 305 color

Maßstab und Skalierungen in der digitalen Mikroskopie und mit Zeiss ZEN

Genaues Vermessen ist für viele Mikroskoparbeiten nicht zwingend notwendig, aber ein Maßstabsangabe ist oft dennoch unerlässlich.

Bei geringen Vergrößerungen ist die zusätzliche Abbildung eines Gegenstands, dessen Größe allgemein bekannt ist, die beste Möglichkeit, dem Betrachter direkt ohne bewusstes Nachlesen oder Rechnen die Größendimension des Bildes zu vermitteln. Da dies jedoch oft nicht einfach möglich ist, wird meist ein Maßstabsbalken verwendet.

Die Mikroskop-Vergrößerung ist leider für das Ermitteln des Maßstabs bzw. der Skalierung wenig aussagekräftig. Die optische Vergrößerung eines Mikroskopsystems bezieht sich normalerweise auf die Okularsicht; wenn in Zusammenhang mit einer Kamera vom Vergrößerungsfaktor die Rede ist, muss angegeben werden, auf welche Bildschirmgröße sich die Vergrößerung bezieht: Ein beliebiges Kamerabild hat auf einem 40″ Bildschirm, verglichen mit der Darstellung auf einem 20″ Bildschirm, stets eine doppelt so hohe Vergrößerung – deshalb ist es bei Kameraaufnahmen sinnvoller über den Maßstab bzw. die Skalierung zu reden.

 

Objektmikrometer mit µm-Skala

Objektmikrometer mit µm-Skala

Um diese zu berechnen benötigen wir eine bekannte Distanz im Mikroskopbild. Normalerweise wird hierfür ein Objektmikrometer verwendet, auf dem sich Skalen mit verschiedenen Abständen befinden. Im Kamerabild lässt sich ablesen, wieviele Pixel dem Abstand zwischen zwei Abstandsmarkierungen auf dem Objektmikrometer entsprechen und schon lässt sich der Maßstab bzw. die Skalierung in der Form „x Pixel entsprechen y µm“ angeben.

 

Skalierung einmessen in Zen 2 Starter mit Hilfe eines Objektmikrometers

Skalierung einmessen in Zen 2 Starter mit Hilfe eines Objektmikrometers

 

Diese Information können Sie nun auf das gesamte Bild hochrechnen und damit angeben, welcher realen Größe der Bildausschnitt entspricht, oder dazu nutzen einen Maßstabsbalken korrekt zu berechnen. In der kostenlosen Bildbearbeitungssoftware ImageJ gibt es zum Beispiel eine Funktion um Skalierung zu vermessen, zu speichern und verschieden gestaltete Maßstabsbalken einzuzeichnen.

zwei Maßstabsbalken und eine Distanzmessung in Zen 2 Starter

zwei Maßstabsbalken und eine Distanzmessung in Zen 2 Starter

 

Die Mikroskopkamerasoftware Zeiss ZEN (die in der kostenlosen Variante allen Zeiss Kameras beiliegt) bietet mit einem Assistenten-Werkzeug, das beim Einmessen der Skalierung hilft hier noch etwas mehr Komfort und bringt darüber hinaus bereits die passenden Standard-Skalierungen für Zeiss-Mikroskope mit. Sie müssen der Software lediglich mitteilen, mit welchem Objektiv/Vorsatzsystem, welchem Kameraadapter und ggf. welcher Zoomstufe Sie gerade arbeiten und schon können Sie jederzeit die Messfunktionen nutzen und auch einen Maßstab einzeichnen, ohne die Skalierungen selbst kalibrieren zu müssen.

Maßstabs-Mikroskopparamter in Zen Blue eintragen

Mikroskopparameter für den Maßstab in Zen Blue eintragen

 

und die beinahe gleichen Optionen in Zen Starter/Core

und die beinahe gleichen Optionen in Zen Starter/Core

 

Ob Sie präzise und verlässliche Messwerte benötigen oder ein wenig Ungenauigkeit gar keine Rolle spielt, wir empfehlen, die vorgefertigten Skalierungen der Software selbst mit einem Objektmikrometer zumindest zu überprüfen. So sehen Sie, wie groß die Abweichung und damit der Messfehler ist und ob dieser relevant für Ihre Arbeit ist. Da sich die Skalierungen nicht ändern, muss diese Messung nur einmalig für jedes Objektiv durchgeführt werden, bei Stereomikroskopen ist für jede Zoomstufe eine Messung notwending.