Die richtige Mikroskopkamera

Zeiss Mikroskopkameras

Die richtige Dokumentationslösung für ein Mikroskopsystem zu wählen kann zu einem sehr komplexen Thema werden. Mit einer Anwendung und einem Anwender ist das Problem überschaubar, sobald jedoch mehrere Personen am gleichen System arbeiten werden meistens sowohl mechanische sowie auch Software-Einstellungen individuell angepasst.

Für die Wahl der Kamera stellt sich vor allem die Frage nach dem Zweck der Kamera: Soll ein Livebild (z.B. für Schulungen) erzeugt werden, sollen Aufnahmen zu Dokumentationszwecken gemacht werden, sollen Videos erstellt werden? Soll anhand der Aufnahmen Messungen vorgenommen werden? soll die Kamera an mehreren Mikroskopsystemen eingesetzt werden?

Die meisten Mikroskopkameras werden per USB mit einem PC verbunden, und sind auch auf diese Verbindung und eine passende Software angewiesen, um ein Bild darstellen zu können. Hier haben Sie je  nach Betriebssystem und Software die meisten Freiheiten und Möglichkeiten, der Anwender muss allerdings mit der Nutzung der Software vertraut sein und die meisten Kameras funktionieren auch nur mit der mitgelieferten Mikroskopie-Software.

Wenn Sie also mehr Funktionen benötigen, als das Erstellen und Speichern eines Kamerabildes – z.b. Meßfunktionen oder das Zusammensetzen von Panorama-Aufnahmen, klären Sie die Möglichkeiten der Software genau ab; bei der Kostenlosen Anwendung Zen 2 starter von Zeiss können Sie zum Beispiel grundlegende Meßfunktionen wie den Abstand von 2 Punkten, 3-Punkt-Winkelmessung oder das Einfügen von Texten verwenden, für komplexere Meßfunktionen gibt es allerdings auch eine eigene kostenpflichtige Erweiterung.

P+L Dokucam (1/2,5 Zoll Sensor mit 5 MP)

P+L Dokucam (1/2,5 Zoll Sensor mit 5 MP)

 

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ZEISS Axiocam 105 color (1/2,5 Zoll Sensor mit 5 MP)

 

Gerade für Schulungsumgebungen ist eine Kamera, die das Livebild per HDMI ohne einen PC auf einen Bildschirm überträgt oft die bessere Wahl. Einschalten von Fernseher/Bildschirm und Mikroskop reichen aus, um das Livebild darzustellen. Hier entfallen leider die meisten Dokumentationsmöglichkeiten, deshalb bieten viele Kameras, wie zum Beispiel auch die ZEISS Axiocam ERc 5s zusätzlich noch eine USB-Schnittstelle, um doch auch per Software auf die Kamera zugreifen zu können. Eine Analogkamera und ein Fernseher stellen die einfachste Lösung dar, und auch wenn Analogkameras früher in einigen Fällen ein “angenehmeres” Bild lieferten als Digitalkameras, so ist diese Lösung nicht mehr zeitgemäß und nur eine sinnvolle Option, wenn sowohl die Einfachheit des Systems als auch geringe Kosten im Vordergrund stehen.

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ZEISS Axiocam Erc 5s (1/2,5 Zoll Sensor mit 5 MP)

 

Betriebssysteme

Die aktuelle Mikroskopkamerasoftware von Zeiss heißt Zen 2 starter / Core – starter und die kostenlose Variante (die allen Zeiss Axiocams beiliegt) läuft unter allen Varianten von Windows 7 und 10.  Darüber hinaus lassen sich netzwerkfähige Kameras von Zeiss (ERc5s, Primostar und -vert HDcam und Stemi 305 mit integrierter Kamera) per Iphone und Ipad auslesen, nämlich mit den Anwendungen Labscope und Matscope, Mehr Details und Informationen zur IPhone-/IPad-Anbindung gibt es in diesem Artikel. Wir bieten auch Lösungen für andere Betriebssysteme als Windows, dies schränkt die Kameraauswahl allerdings ein und je nach Anwendung und Arbeitsweise ist dies auch ein weiterer Grund sich etwas näher mit dem im nächsten Abschnitt thematisierten Lösungsansatz zu beschäftigen:

 

Adaptieren von Kompakt- und Systemkameras

Das Anschließen einer Kamera, die nicht speziell für Mikroskope ausgelegt wurde ist in den meisten Fällen möglich. Für eine bereits vorhandene Kamera genauso wie für eine Neuanschaffung gilt: bei Kamerasysteme mit Wechselobjektiven lässt sich höchstwahrscheinlich eine sinnvolle Adaption finden. Kameras mit fest verbauten Optiken lassen sich oft mechanisch zwar adaptieren, die optischen Ergebnisse sind allerdings nur schwer genau abzuschätzen; d.h. ein scharfes Bild kommt meist zustande, wie groß der abgebildete Bildausschnitt dabei aber ist, lässt sich nicht genau vorhersagen.

Die Megapixelzahlen aktueller Consumer-Kameras sind in vielerlei Hinsicht bereits viel mehr als das was die Anwendung wirklich erfordert. Bei Mikroskopen können sie die Auflösung der Kamera aber gleich doppelt vernachlässigen, da jedes Mikroskop auch durch seine optische Auflösung begrenzt ist. Diese zu ermitteln ist vor allem bei (Zoom-)Stereomikroskopen nicht ganz trivial, aber mit 5 Megapixeln Kameraauflösung haben wir normalerweise bereits eine höheren Auflösung als das Mikroskop optisch liefern kann.

Die Vorteile einer adaptierten externen Kamera liegen in der flexiblen Nutzung einer Kamera für mehrere Zwecke, auch abseits der Mikroskoparbeit. Und genau hier liegen auch die Nachteile, wenn der Kollege die Kamera z.B. ungeplant für einen anderen Einsatz mitgenommen hat oder eben nicht klar ist, wo die Kamera im Einsatz ist. Entscheidend für die passende Adaption ist das jeweilige Objektivbajonetsystem-der Kamera sowie die Größe des Kamerasensors. Von der Sensorgröße hängt nämlich auch ab, Welcher Ausschnitt vom Sehfeld des Mikroskopes auf dem Kamerasensor landet, sprich ob Sie nur einen Ausschnitt des Okularbildes oder sogar noch einen schwarzen Okularrand mit auf dem Bild haben werden. Für Ihre optimale Lösung beraten wir Sie jederzeit gerne.

Sony Alpha 5000

Sony Alpha 5000 (E-mount)

 

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